Eishockey

Planegg übernimmt Tabellenspitze, Berlin rückt näher an Playoffs

Eine gemischte Bilanz gab es für die Frauen der Memminger Indians am Wochenende. Während die Allgäuerinnen am Samstag gegen Ingolstadt einen 4:1 Heimerfolg verbuchen konnten, gab es einen Tag später in Grafing gegen Planegg eine 1:4 Niederlage. Mit zwei Siegen gegen Bergkamen ist Berlin nur noch einen Punkt von den Playoffs entfernt.

Die Samstagspartie gegen den ERC Ingolstadt begann ganz nach Geschmack der Memmingerinnen. Als eine Gästespielerin bereits in der ersten Spielminute in die Kühlbox musste, lies sich Daria Gleißner nicht zweimal bitten und überwand Dominique Quint im Gehäuse der „Panther“ zur 1:0 Führung (2. Min). In einem temporeichen Spiel versuchten die Gäste es meist mit Schüssen ab der blauen Linie, konnten aber Saskia Serbest im Tor der Indians nicht überwinden. Die Führung ausbauen konnte dann Lenka Serdar Mitte des zweiten Drittels (29.). Nach dem letzten Seitenwechsel war es Carina Strobel, die auf 3:0 erhöhen konnte. Auch der Anschlusstreffer durch Bernadette Karpf eine Minute später brachte die Maustädterinnen nicht aus dem Konzept. Den Schlusspunkt zum 4:1 Endstand setzte Sonja Weidenfelder fünf Minuten vor der Schlusssirene.

Memmingens Headcoach Werner Tenschert: „Es war ein Spiel auf hohem Niveau. Bei einem relativ ausgeglichenen Chancenverhältnis haben wir uns deutlich gefährlichere Möglichkeiten erarbeitet und waren wesentlich effektiver im Abschluss.

Zweite Saisonniederlage gegen ESC Planegg

Nur 18 Stunden nach dem Samstagsspiel mussten die Indians dann beim ERC Planegg in der Grafinger „Scheune“ ran. Wie schon am Vortag gingen die Indians früh in Führung. Marie Delarbre überwand Lisa Hemmerle nach zwei Minuten im Nachschuss. Die Memmingerinnen hatten bei drei Hinausstellungen im ersten Drittel alle Hände voll zu tun, den knappen Vorsprung zu halten. Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gastgeberinnen immer stärker auf und den Allgäuerinnen war deutlich das Ingolstadt Spiel anzumerken. So machten die Oberbayern Mitte des zweiten Abschnitts aus dem 0:1 Rückstand binnen vier Minuten durch Theresa Wagner und Kerstin Spielberger eine 2:1 Führung. Nach dem letzten Seitenwechsel versuchten die Maustäderinnen Alles, um den Ausgleich zu erzielen und erarbeiteten sich einige Möglichkeiten. Die Vorentscheidung zu Ungunsten der Indians fiel dann jedoch nach einem Scheibenverlust in der eigenen Hälfte in der 46. Spielminute. Erneut war es Nationalstürmerin Kerstin Spielberger, die Saskia Serbest im Nachschuss zum 3:1 überwand. Davon erholten sich die Indians nicht mehr und den Schlusspunkt setzte Franziska Feldmeier vier Minuten vor dem Ende zum 4:1 für die Gastgeber.

Es war erst die zweite Saisonniederlage für die ECDC Frauen, die jetzt nach 19 Spielen punktgleich mit Planegg sind. Allerdings haben nun die „Penguins“ den direkten Vergleich zu ihren Gunsten entschieden und so die besseren Karten um sich Platz eins in der Hauptrunde zu sichern. Werner Tenschert: „Planegg war über weite Strecken die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Dabei war ein nicht zu unterschätzender Nachteil für uns, dass Planegg am Samstag spielfrei war und wir eine schwere Partie gegen Ingolstadt in den Knochen hatten.“

Eisbären noch einen Punkt von Playoffs entfernt

Wieder eng und spannend verlief auch das Sonntagspiel bei den EC Bergkamener Bären. Erst im Schlussdrittel wurde der 3:1-Sieg (0:1/1:0/2:0) gesichert. Beide Teams traten gegenüber dem Vortag leicht verändert an. Die Eisbären konnten auf Nina Kamenik zurückgreifen, dafür musste kurzfristig Thea-Marleen Bartell passen. Rebecca Graeve war beim ECB neu dabei, dafür fehlte Valentine Maka. Im Tor standen wieder Pia Surke (ECB) und Lilly-Xenia Günther.

Die Bären erwischten einen Traumstart, denn bereits nach 13 Sekunden schlug ein Schuss von Christina Schwamborn im Tor der Eisbären ein. Nun lief es für die Bären Wunschgemäß. Sie standen hinten sehr gut und konnten sich auf ihre immer gefährlichen Konter beschränken. Bis zur Pause gab es keine weiteren Treffer mehr, beide Teams konnten ihre wenigen Chancen nicht nutzen. 102 Sekunden nach Wiederbeginn gelang es den Eisbären den Ausgleich zu erzielen. Lucie Geelhaar überwand Bergkamens gute Torhüterin. Nun lief es deutlich besser und die Eisbären kamen zu weiteren sehr guten Torchancen. Ein bisschen Pech war dann zwei Minuten vor der Pause auch dabei, ein Schuss von Anne Bartsch wurde ans Metall abgefälscht. Es sollte aber auch in diesem Drittel bei einem Treffer bleiben.

Es blieb auch im letzten Drittel bei viel Druck durch due Eisbären und das wurde belohnt. In Überzahl gelang Nina Kamenik nach 47 Minuten per Nachschuss das 1:2. Das Drittel verlief danach ähnlich wie der Mittelabschnitt, die Eisbären hatten die besseren Chancen. Drei Minuten vor dem Ende wurde es dann brenzlig, Bergkamen kam zu einer doppelten Überzahl und sie feuerten aus allen Lagen. Lilly Xenia Günther hielt aber alles und diese Phase wurde überstanden. Bergkamen versuchte es auch noch ohne Torhüterin, das führte aber sechs Sekunden vor dem Ende zum 1:3 durch Nina Kamenik. Die erhofften sechs Punkte wurden geholt, einer fehlt noch zum Erreichen der Playoffs.

Ergebnisse in der Frauen Eishockey Bundesliga

  • ECDC Memmingen Indians 4 : 1 ERC Ingolstadt
  • EC Bergkamener Bären 0 : 2 Eisbären Juniors Berlin
  • EC Bergkamener Bären 1 : 3 Eisbären Juniors Berlin
  • ESC Planegg-Würmtal 4 : 1 ECDC Memmingen Indians

Mit je 49 Punkten führen Planegg und Memmingen jetzt die Tabelle an und der letzte Spieltag in der Hauptrunde muss die Entscheidung bringen, wer als Erstplatzierter in die Play-offs einzieht. Die entgültige Entscheidung in der Liga fällt aufgrund der Länderspielpause erst Mitte Februar. Am Samstag den 15. Februar müssen die Indians beim ERC Ingolstadt antreten, einen Tag später reist dann Planegg zu den „Panthern“. Wer von beiden Teams mehr Punkte in Ingolstadt erzielen kann ist Erster, bei Punktgleichheit haben die „Penuins“ die Nase vorne. Berlin trifft erneut zweimal auf Bergkamen.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Eishockey am 27. Januar 2020

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