Eiskunstlauf

Skandale, Kommentare, Träume: Die Top 10 Sportfrauen-Geschichten 2020

Ein Verein, der seine Frauenabteilung teilweise vom Spielbetrieb abmeldet. Berichterstattung über Athletinnen, die nicht zum 21. Jahrhundert passt. Und viele von den Folgen der Corona-Pandemie geplagte Athletinnen. Unsere Top 10 Sportfrauen-Geschichten 2020 haben es in sich.

2020 war anders. Ganz anders als erwartet. Aber passiert ist dennoch einiges. Denn auch wenn Olympia in Tokio verschoben wurde, Weltmeisterschaften und andere internationale sowie nationale Wettbewerbe abgesagt wurden: Die Sportwelt kommt nie zum Stillstand. Die Sportler:innen haben weitergekämpft, sich vorbereitet und ihre Träume verfolgt. Das sind unsere meistgelesenen Geschichten 2020.

Top 1: Damen werden vom Verein vom Spielbetrieb abgemeldet

Im Juni erreichte uns die Nachricht, dass drei Teams der Frauen- und Mädchenabteilung des 1. FC Mönchengladbach vom Spielbetrieb abgemeldet werden sollten. Der Grund: Die 1. Herrenmannschaft war in die Oberliga aufgestiegen und für die Damen waren dadurch im Verein nicht mehr genügend Kapazitäten vorhanden. Daher hatte Christian Brüsseler, Trainer der 1. Damenmannschaft in der Niederrheinliga (4. Liga), eine Petition online gestellt. Gegenüber Sportfrauen sagte er: „Die Mädels sind hier in der Abteilung groß geworden. Über zwölf Jahre wurde hier etwas aufgebaut, die Frauen wurden immer erfolgreicher.“ Mit der Petition hatte er innerhalb kurzer Zeit eine enorme Reichweite erzielt, die er selbst so nicht erwartet hatte. Auch Nationalspielerinnen wie Alex Popp haben die Nachricht kommuniziert.

Doch vergebens. Die Fronten innerhalb des Vereins verhärteten sich immer mehr. Geschäftsführer Eric Joereßen sagte unserer Redaktion: "Unsere DNA ist nunmal der Männerbereich." Die Bereitschaft, die Mädchen und Frauen im Verein zu halten, fiel scheinbar gering aus. Das Ende der Geschichte: Ein neuer Verein für die Mädchen und Frauen wurde gegründet. Beim FV Mönchengladbach 2020 e.V. haben Brüsseler und Co. nun eine neue Heimat gefunden. Mit Erfolg. Vor der coronabedingten Pause stand die 1. Damenmannschaft auf Rang zwei der Niederrheinliga, die zweite Mannschaft auf Rang drei in der Bezirksliga.

Top 2: Kommentar über unangebrachte Berichterstattung im Biathlon

Mit den Worten "Schneeprinzessinnen", "Wimpern klimpern" und "Zickenkrieg" wurde 2020 über die italienische Biathletin Dorothea Wierer bei der Biathlon-WM in Antholz berichtet. Von sportlichen Leistungen war da kaum die Rede. Es geht um einen Streit mit Teamkollegin Lisa Vittozzi, der in den Medien ausgeschlachtet wird – wohl um Klicks und Reichweite zu generieren. Unsere Redakteurin Nina Probst hat dazu einen Kommentar verfasst. Sie schreibt: "Eine Berichterstattung in dieser Form transportiert genau eines: Dass Frauen im Sport vor allem dann gesehen werden, wenn sie hübsch aussehen und vermeintlich zickig sind – und nicht dann, wenn sie tolle Leistungen zeigen." Und bittet den Verfasser des ursprünglichen Berichts, sein Frauenbild doch einmal zu überdenken.

Top 3: Meilenstein im Frauenradsport

Im Februar 2020 wurde bekannt: Eurosport zeigt erstmalig die wichtigsten Frauenrennen live. Eine entsprechende Vereinbarung hat Eurosport mit der Amaury Sport Organisation (ASO) und Eurovision Sport geschlossen. Die neue Vereinbarung bedeutete einen Meilenstein für den Frauen-Rennradsport. Denn Eurosport war nun erstmals in der Lage, die wichtigen Frauenrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallonne live übertragen und so weiter zum Wachstum des Sports beitragen.

Top 4: Leichtathletin Maike Schachtschneider über ihren Traum

Sie studiert, macht einen Nebenjob, kümmert sich um ihre Vermarktung – und arbeitet an ihrem Comeback: Leichtathletin Maike Schachtschneider will die 400-Meter-Strecke noch einmal im Deutschlandtrikot laufen. Ihr Ziel ist die EM 2022 in München. Im Interview mit Sportfrauen erzählt sie, warum sie sich ausgerechnet diese Disziplin ausgesucht hat, mit welchem Druck sie zu kämpfen hat und warum sie es vor allem sich selbst noch einmal beweisen will.

Top 5: Volleyball-Spielerin Denise Hanke über die sozialen und sportlichen Konsequenzen der Coronakrise

Dass die Coronakrise nicht nur in sportlicher Sicht eine Katastrophe darstellt, sondern den Athletinnen auch das soziale Umfeld nimmt, hat uns die ehemalige Volleyball-Spielerin Denise Hanke erzählt. Immerhin blieb vielen Athletinnen durch den plötzlichen 1. Lockdown kaum Gelegenheit, sich voneinander zu verabschieden geschweige denn, gewohnte Freundschaften zu pflegen. Sie erzählte vom guten Teamzusammenhalt beim SSC Palmberg Schwerin und warum es für sie trotzdem wichtig ist, einen Tagesrhythmus beizubehalten.

Top 6: Die Premiere im Monobob für Damen

Im Dezember gab es im Bobsport eine Premiere: Erstmals fuhren die Damen im Weltcup um Punkte im Monobob. Und es lief gut. Laura Nolte sicherte sich gleich die Silbermedaille. Nur der Australierin Breeana Walker musste sie sich geschlagen geben. Wie aber ist es zu der neuen Disziplin gekommen, die 2022 auf olympisch wird? Es soll ein Schritt sein zu mehr Gleichberechtigung. Denn die Damen können bislang nur Medaillen im Zweierbob holen, nicht wie die Männer noch zusätzlich im Viererbob. Denn der ist für Frauen verboten. Warum aber dieser Schritt nicht wirklich für Gleichberechtigung sorgt und bei den Athletinnen gar nicht so gut ankommt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Top 7: Dortmunds Handballerinnen verpassen den Meistertitel – und die Kapitänin ihr Comeback

Verpasste Meisterchance, verpasstes Comeback: Dortmunds Kapitänin Alina Grijseels hat mit ihrem Team in der Handball Bundesliga den Titel holen wollen. Doch aufgrund des Abbruchs der Saison durch die anhaltende Corona-Pandemie gab es bei den Frauen keinen Meister – anders als bei den Männern. Wir haben mit der 24-Jährigen über die verpasste Chance gesprochen und wieso der Abbruch ihr auch das Comeback vermasselt hat.

Top 8: Kunstturnerin Michelle Timm über die Folgen ihrer Verletzung

Kunstturnerin Michelle Timm (23) musste 2020 nicht nur mit den Absagen und Einschränkungen der Corona-Pandemie kämpfen, sondern auch mit den Folgen einer schwierigen Verletzung. Und doch bleibt sie positiv. Sie erzählte uns, warum ein Nagel von Knie bis Fuß in ihrem Bein steckt, wie sie damit trotzdem turnt und darauf hofft, 2021 wieder angreifen zu können.

Top 9: Eine Plattform von Athlet:innen für Athlet:innen – von Louisa De Bellis

Leistungssport ja, aber wie? Louisa De Bellis spielt in der 2. Handball-Bundesliga und hat sich mit dieser Frage oft auseinandergesetzt. Um andere Athleten zu unterstützen, hat sie die Plattform Athlet.One aufgebaut und gibt dort Tipps, wie es mit dem Leben als Profisportler klappt. Das Portal ist auch im Corona-Jahr weiter gewachsen. Was sie dazu motiviert hat, was sie damit erreichen möchte und wie es bei ihr persönlich weitergeht, darüber haben wir mit Louisa gesprochen.

Top 10: Lotta Kunze – Baskebtallerin mit vielen Talenten

Vom Kunstturnen zum Basketball, Ausbildung zur Anästhesie-Technischen Assistentin und zum Ausgleich Modeln: Lotta Kunze (21) von den ChemCats Chemnitz (2.DBBL) hat viele Talente. Ihr Herz schlägt aber vor allem für ihr Team. Und deswegen will sie ihren Kindern später auch mal einen Teamsport empfehlen. Sportfrauen hat berichtet, wie die 21-Jährige all ihre Talente und Aktivitäten vereint.

Erschienen in Badminton, Basketball, Bergsport, Biathlon, Eishockey, Eiskunstlauf, Football, Fußball, Handball, Hockey/Floorball, Kampfsport, Langlauf, Leichtathletik, Motorsport, Para Sport, Radsport, Schwimmen, Ski Alpin, Ski Cross, Skispringen, Snowboard, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Wassersport am 27. Dezember 2020

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