Fußball

Arminia-Kapitänin Hausberger: ,Jetzt hat uns der Ehrgeiz gepackt!'

Im DFB-Pokal-Halbfinale trifft Titelverteidiger VfL Wolfsburg auf das Überraschungsteam aus der 2. Liga: die Arminia Bielefeld Frauen. Sportfrauen hat mit Kapitänin Sandra Hausberger über den Erfolg über den SC Sand und den nächsten Gegner gesprochen.

Im DFB-Pokal der Frauen hat es im Viertelfinale für viele eine Überraschung gegeben: In einem packenden Spiel setzte sich Zweitligist Arminia Bielefeld mit 3:2 (0:1) und dank eines lupenreinen Hattricks von Sarah Grünheid gegen den Erstligist SC Sand durch. Und steht nun im Halbfinale dem Titelverteidiger vom VfL Wolfsburg gegenüber. Wir haben mit Kapitänin Sandra Hausberger über diesen historischen Erfolg, den Jubel danach und die nächsten Gegnerinnen gesprochen.

Mal ehrlich: Wie viele Glückwunsch-Nachrichten hast du bekommen?

„Das Handy ist nach dem Spiel gefühlt explodiert (lacht). Mir haben Leute geschrieben, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe. Noch Tage nach dem Spiel. Das hat mich total gefreut.“

Wie hast du den Sieg erlebt?

„Die Freude im Team war natürlich riesig. Unter den besten vier Mannschaften Deutschlands zu sein, ist ein ganz besonderer Erfolg. Ich kann es immer noch nicht ganz realisieren. Aber nachdem die zweite Halbzeit so gut lief, haben wir das verdient.“

Was machte den Unterschied zwischen den beiden Spielzeiten aus?

„Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir nicht chancenlos sind. Immerhin haben wir schon mal einen Erstligisten aus dem Turnier geworfen. Sand haben wir aber nicht unterschätzt. In der ersten Halbzeit haben wir uns herangetastet. Dabei haben wir natürlich gemerkt, dass wir lange nicht gespielt haben. Sand hatte schon ein Spiel nach der Coronapause hinter sich. Und der frühe Gegentreffer war ein harter Schlag. Aber den Glauben an uns haben wir nicht verloren. Wir sind mutiger in die zweite Halbzeit gegangen. Die Kombinationen haben funktioniert und Sand war eingeschüchtert. Der Ausgleich hat uns dann noch befreiter aufspielen lassen.“

Jetzt wartet Wolfsburg auf euch.

„Wolfsburg ist eine andere Hausnummer, da haben wir natürlich Respekt. Aber keine Angst. Schließlich haben wir nichts zu verlieren. Daher werden wir das Spiel vor allem genießen – das habe ich mir fest vorgenommen. Wolfsburg dagegen steht unter Druck. Natürlich hat uns aber der Ehrgeiz gepackt und würden wir verlieren, wäre die Enttäuschung groß. Da spielt es keine Rolle, ob gegen Wolfsburg oder gegen jemand anderen. Aber wir werden alles geben.“

Wie bereitet ihr euch darauf vor?

„Nach dem Sieg gegen Sand haben wir erst einmal etwas gefeiert – natürlich unter Einhaltung aller Corona-Regeln. Am Wochenende regenerieren wir. Dann werden wir uns taktisch auf Wolfsburg vorbereiten und den Feinschliff vornehmen. Seit Mai trainieren wir ja schon wieder gemeinsam, erst in Kleingruppen und mittlerweile mit der gesamten Mannschaft.“

Ihr spielt zuhause, aber ohne Zuschauer. Empfindest du es trotzdem als Heimvorteil?

„Ja, schon allein, dass wir im eigenen Stadion spielen, gibt uns ein gutes Gefühl. Wir kennen uns aus und sind in unseren gewohnten Kabinen. Außerdem haben wir Fahnen der Fans auf den Rängen aufgehängt. Das stärkt uns.“

DFB-Pokal-Halbfinale 2020 – live auf DFB TV

Mittwoch, 10.06.2020

  • 14:00 Uhr: Arminia Bielefeld - : - VfL Wolfsburg
  • 16:00 Uhr: Bayer 04 Leverkusen - : - SGS Essen

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Erschienen in Fußball am 09. Juni 2020

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