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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg offiziell vorgestellt
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg offiziell vorgestellt
Martina Voss-Tecklenburg ist offiziell als neue Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft vorgestellt worden. In der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main gab die 50-Jährige im Rahmen einer Pressekonferenz einen Ausblick auf ihre Tätigkeit.
Vorgestellt wurde zudem das Trainerteam, das sich aus Britta Carlson und Thomas Nörenberg sowie Torwarttrainer Michael Fuchs zusammensetzt. Hinzu kommt Patrik Grolimund, der zuletzt mit Martina Voss-Tecklenburg in der Schweiz zusammenarbeitete, als Assistenztrainer mit Schwerpunkt Athletik.
Martina Voss-Tecklenburg erhält einen Vertrag bis einschließlich zur EM 2021. Sie war zuletzt Trainerin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft, die sie bis Mitte November betreute. Sie folgt auf Horst Hrubesch, der die DFB-Auswahl im April dieses Jahres übernommen hatte und zur WM-Qualifikation führte.
Reinhard Grindel sagt: „Wir sind froh, dass wir mit Martina Voss-Tecklenburg eine international erfahrene Trainerin mit hoher fachlicher Qualität verpflichten konnten. Ich bin davon überzeugt, dass sie den Frauenfußball auf allen Ebenen weiterentwickeln wird, damit wir auch in Zukunft unserem Anspruch gerecht werden, in diesem wichtigen Bereich weiterhin eine führende Rolle einzunehmen. Mein Dank gilt besonders auch Horst Hrubesch, der unsere Frauen-Nationalmannschaft in einer schwierigen Phase übernommen und sie wieder in die Erfolgsspur geführt hat.”
Oliver Bierhoff erklärt: „Als verantwortlicher Direktor unserer Nationalmannschaften weiß ich, dass Martina Voss-Tecklenburg die Chancen ergreifen wird, die sich in unserer neu aufgestellten Organisation bieten. Die Verzahnung mit dem Männerfußball bietet der Frauen-Nationalmannschaft neue Möglichkeiten: Zugang zu innovativen Wegen der Ausbildung, neue Wege der Talententwicklung und die Nutzung aller Ressourcen, die wir im DFB für alle Nationalmannschaften zur Verfügung stellen. Ich bin überzeugt, dass Martina diese Möglichkeiten voll nutzen wird. Die Direktion Nationalmannschaften und Akademie steht für Spitzenfußball ‘Made in Germany’. Mein Ziel ist es, den deutschen Fußball international als vorbildlich, erfolgreich und fortschrittlich zu positionieren. Die Frauen-Nationalmannschaft wird hier unter der neuen Führung einen enorm wichtigen Beitrag leisten.“
Joti Chatzialexiou ergänzt: „Es war ein ausschlaggebender Aspekt, dass Martina Voss-Tecklenburg über reichhaltige internationale Erfahrung und eine hohe fachliche Qualität verfügt. Zudem ist sie eine starke Persönlichkeit, die im Schweizer Frauenfußball Strukturen professionalisiert und innovativ gearbeitet hat, auch in der Talentförderung. Gemeinsam mit Britta Carlson, Thomas Nörenberg, Michael Fuchs und Patrik Grolimund sind wir bestens aufgestellt, um international wieder erfolgreich zu sein.“
Hannelore Ratzeburg, DFB-Vizepräsidentin Frauen- und Mädchenfußball, sagt: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Martina Voss-Tecklenburg eine unserer ehemaligen Nationalspielerinnen gewinnen konnten, die ihren Weg als Trainerin über Landesverband, Vereine und den Schweizer Verband gemacht hat und dabei viele Erfahrungen und Erfolge sammeln konnte. Das entspricht unserer Philosophie, unsere Spielerinnen nach ihrer aktiven Karriere weiter im Frauenfußball einzubinden, und soll auch andere dazu ermutigen.“
Martina Voss-Tecklenburg sagt: „Ich freue mich sehr auf diese spannende Aufgabe, die viele Herausforderungen, aber auch zahlreiche Chancen bietet. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit meinem Trainerteam mutige und innovative Wege zu gehen, um eine neue Begeisterung zu entfachen und dabei alle Beteiligten mitzunehmen. Kommunikation und Transparenz sind dabei wichtige Faktoren. Horst Hrubesch hat unser Team wieder auf einen guten Weg geführt. Daran wollen wir anknüpfen, um die Mannschaft und den Frauenfußball – von den Ligen bis zu den U-Teams – gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Als Spielerin absolvierte Martina Voss-Tecklenburg 125 Länderspiele für die DFB-Auswahl, gewann viermal die Europameisterschaft und wurde Vizeweltmeisterin. Ihre Karriere als Trainerin begann sie 2008 beim FCR 01 Duisburg, mit dem sie zweimal DFB-Pokalsiegerin wurde und den UEFA-Cup gewann. Nach einer Zwischenstation beim FF USV Jena übernahm sie 2012 die Frauen-Nationalmannschaft der Schweiz. Sie führte das Team drei Jahre später erstmals zu einer WM und 2017 erstmals zu einer EM.
Erschienen in Fußball am 04. Dezember 2018
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