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Nach Konflikten: Mönchengladbacher Fußballerinnen gründen eigenen Verein
Nach Konflikten: Mönchengladbacher Fußballerinnen gründen eigenen Verein
Die Fußballerinnen, die zuletzt zum 1. FC Mönchengladbach gehört haben, gründen nun ihren eigenen Verein. Mit neuem Namen und neuem Logo wollen die Verantwortlichen den Frauenfußball in Mönchengladbach noch stärker vorantreiben. Doch noch ist vieles nicht final geklärt.
Knapp 20.000 Unterschriften haben die Damen des 1.FC Mönchengladbach gesammelt, um gegen das Vorgehen der Vereinsführung zu protestieren, die drei Damen-Teams nicht mehr zum Spielbetrieb anmelden wollte. Ein deutliches Zeichen – doch am Ende hat es ihnen außer einer landesweiten Solidarität nicht viel gebracht. „Das finale Gespräch ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt uns Damen-Trainer Christian Brüsseler, der die Petition ins Leben gerufen hatte. Als klar war, dass die Damen beim 1.FC keine Zukunft haben, ging alles ganz schnell. Ein neuer Vorstand wurde zusammengestellt, ein Name gesucht und nun steht ein neuer Verein kurz vor der Gründung: der FV Mönchengladbach 2020 e.V.
Ligenzugehörigkeit noch nicht klar
Schnell wurden die Mannschaften befragt und noch schneller war klar: Die meisten gehen diesen Weg mit. Ob bei der Namensfindung, der Entscheidung für die neuen Vereinsfarben oder beim Logo: Die Spielerinnen wurden mit eingebunden. Das schweißt zusammen. „Wir bekommen gerade ständig Anmeldungen für den neuen Verein“, sagt Brüsseler. Die Zeit drängt, denn in der Niederrheinliga endet Mitte Juli die Meldefrist. Doch noch ist gar nicht klar, wie der Fußballverband Niederrhein entscheidet. Dürfen die Damen ihre Spielklasse behalten? Die Entscheidung wird dieser Tage erwartet.
Finanzierung und Spielstätte fehlen noch
Finanziell fängt der neue Verein erst mal bei null an. Es müssen für alle Mannschaften neue Trikots besorgt werden, es fehlt auch an Trainingsmaterialien. „Wir wollen ein Spendenkonto eröffnen“, kündigt Brüsseler an. Aber dazu braucht es erst einmal den eingetragenen Verein. Sechs Teams soll der am Anfang stellen, auch die Frage nach der Spielstätte ist noch nicht klar. Hier befinde man sich in Gesprächen mit der Stadt. Brüsseler ist positiv gestimmt: „Wir sind voller Tatendrang und stehen den Entwicklungen optimistisch entgegen.“
Enorme Unterstützung durch die Netzwerke
Das kommt nicht zuletzt durch die enorme Resonanz, die die Damenabteilung in den vergangenen Wochen deutschlandweit erhalten hat. Verschiedenste Medien haben darüber berichtet, in den Sozialen Netzwerken haben sich auch Nationalspielerinnen wie Alex Popp hinter die Fußballerinnen aus Mönchengladbach gestellt. Brüsseler, der auch weiterhin Trainer im neuen Verein bleiben wird, sagt: „Wir waren extrem überrascht, dass das so hohe Wellen geschlagen hat. Das alles war sehr anstrengend für uns, da hat uns diese große Unterstützung Kraft gegeben und wir sind wahnsinnig stolz darauf.“
Erschienen in Fußball am 07. Juli 2020
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