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Heisere Kapitänin, stolzer Trainer und das erste Liga-Tor für Joelle Wedemeyer
Heisere Kapitänin, stolzer Trainer und das erste Liga-Tor für Joelle Wedemeyer
Der VfL Wolfsburg hat sich zum vierten Mal den Meistertitel in der Frauenfußball-Bundesliga geholt. Mit dem 2:0 (1:0) gegen den SC Freiburg erspielten sich die Wölfinnen so viele Punkte, dass sie in den verbliebenen zwei Liga-Spielen nicht mehr eingeholt werden können.
Ohne Zuschauer im AOK-Stadion machte Joelle Wedemeyer (32.) mit dem 1:0 ihr erstes Bundesliga-Tor – erst nach dem Spiel begriff sie, was ihr da gelungen war. "Das war tatsächlich mein erster Treffer. Es freut mich, dass ich dadurch die Hand an die Meisterschale legen konnte. Aber natürlich war es über die Saison hinweg nur eines von vielen Toren", sagt sie nach dem Spiel.
26 Tore für Stürmerin Pernille Harder
Die Wölfinnen dominierten gegen Freiburg von Anfang an. Angeführt wurde das Team unter anderem von der dänischen Toptorjägerin Pernille Harder, die in der 47. Minute ihr 26. Tor für Wolfsburg machte und den VfL damit zum Titel schoss. Nur Inka Grings hatte mit 28 mehr Toren für den Verein erzielt. "Dann muss ich jetzt auch noch zwei machen", scherzt Harder nach der Partie. Weiter sagt sie: "Wir waren sehr überlegen. In der gesamten Saison haben wir nur ein Unentschieden gespielt. Dass wir jetzt Meister sind, haben wir uns verdient. Und es ist schön, dass wir Meister auf dem Platz und nicht nur auf dem Papier sein können." Wenn auch ohne Fans.
Alex Popp hofft auf Meisterfeier nach der Saison
Kapitänin Alex Popp war nach dem Spiel etwas heiser, hatte sie schließlich die Rolle von Almuth Schult übernommen und das Team motiviert und angespornt. "Natürlich sind wir unfassbar glücklich. Ein bisschen Wehmut ist aber schon dabei, weil wir den Titel nicht mit den Fans zusammen feiern können. Es ist ein großer Titel, den wir mit deren Unterstützung geholt haben." Sie hofft auf eine Feier nach der Saison – wenn sie vielleicht sogar das Triple geholt haben. Denn am 4. Juli (16.45 Uhr/ARD) spielt der VfL im DFB-Pokalfinale in Köln gegen die SGS Essen, in der Champions League steht der zweimalige Titelträger im Viertelfinale.
Mit sechs gewonnen Meistertiteln ziehen die Wölfinnen nun mit dem Traditionsklub Turbine Potsdam gleich, Bundesliga-Rekordmeister ist der 1. FFC Frankfurt mit sieben Titeln. Trainer Stephan Lerch sagt: "Ein Meistertitel wird nie langweilig. Es war eine intensive und schwierige Saison. Sowohl vor als auch nach der Coronapause haben wir Dominanz gezeigt. Die Spielerinnen bleiben getreu unserem Motto immer hungrig. Ich bin stolz, dass sie das so gemeistert haben."
Auch die verbliebenen beiden Partien gegen den FC Bayern und Bayer 04 Leverkusen zeigt Eurosport live im Free-TV.
Erschienen in Fußball am 18. Juni 2020
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