Handball

Der Handball-Spieltag kompakt: Neckarsulm rückt auf Nichtabstiegsplatz vor

Die Meisterschaft in der Handball Bundesliga Frauen biegt auf die Zielgerade ein. Wenn am Mittwoch der 25. und damit vorletzte Spieltag mit dem Duell zwischen der SG BBM Bietigheim und dem Buxtehuder SV abgeschlossen wird, bekommen die Enztälerinnen vor heimischer Kulisse bereits den Meisterpokal überreicht.

International musste sich die SG BBM Bietigheim erneut dem russischen Vertreter Rostov Don mit 21:25 (12:12) knapp geschlagen geben. "Wir sind nun am Ende einer langen und sehr erfolgreichen Europapokalreise", sagte Sportdirektor Gerit Winnen. SG-Trainer Martin Albertsen war einfach nur stolz auf seine Mannschaft und betonte: "Ich bin aber auch ein bisschen enttäuscht. Die Verletzung von Maura Visser und die unglückliche rote Karte für Angela Malestein haben letztlich den Ausschlag gegeben."

Borussia Dortmund 24:24 (14:16) Thüringer HC

Vizemeister wird der Thüringer HC, der in Dortmund nicht über ein 24:24-Unentschieden hinauskam. "Wir haben heute ein fantastisches Kampfspiel gesehen, von der ersten bis zur letzten Minute", befand THC-Coach Herbert Müller und fügte an: "Wenn jemals die Floskel gilt, dass erst nach sechzig Minuten ein Spiel vorbei ist, so war das heute. Ich denke, eine Minute vor Schluss, als die Zeitstrafe kam, war der Kuchen eigentlich gegessen. Da muss man nach hinten spielen, da muss der Ball geprellt werden, da kann man den Ball nicht mehr hergeben. Aber so ist eben Sport. Ich denke, wir hatten früher schon sehr klare Chancen, den Sack zuzumachen, aber so ist das Spiel spannend geblieben. Handballherz, was willst du mehr. Wir sind glücklich, die Zuschauer sind glücklich." Dortmunds Trainerin Ildiko Barna sprach hingegen nach dem abgefangenen Pass von Carolin Schmele und dem anschließenden Kontertreffer durch Alina Grijseels zum 24:24-Endstand von einem "perfekten Spiel".

TuS Metzingen 34:26 (16:11) HC Leipzig

Mit einem deutlichen 34:26-Heimsieg über den HC Leipzig hat die TuS Metzingen noch einmal Selbstvertrauen getankt. "Wir haben zuletzt auch viel für die Treffer-Quote getan, weil das etwas unsere Schwäche war", freute sich Linksaußen Ina Großmann. Der HCL rutschte durch die Niederlage auf Rang sechs ab, da der VfL Oldenburg gegen Blomberg mit 36:28 gewann. "Alle wollten heute dabei sein und ihren Anteil am Spiel haben. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert", zeigte sich Oldenburgs Trainer Leszek Krowicki bei seinem Abschiedsspiel vor heimischer Kulisse sehr zufrieden.

Bad Wildungen Vipers 29:30 (15:15) Bayer 04 Leverkusen

Auch Oldenburgs letzter Saisongegner Leverkusen konnte doppelt punkten. Bei den Bad Wildungen Vipers setzte man sich knapp mit 30:29 durch. "Mir hat die Deckung im ersten Durchgang nicht gefallen. Hier haben wir einfach zu viel zugelassen", sagte Renate Wolf nach dem Spiel und ergänzte: "Wir konnten uns heute für die Heimniederlage gegen die HSG Bad Wildungen rehabilitieren. Nun freuen wir uns alle auf den Saisonabschluss am kommenden Samstag." In Schlagdistanz zu den Werkselfen ist noch Frisch Auf Göppingen, das gegen den SVG Celle mit 29:27 gewann. "Das war ein sehr ausgeglichenes Spiel. Ein Punkt wäre verdient gewesen", ärgerte sich SVG-Interimstrainerin Jolanda Schmidt-Robben und ergänzte: "Kleine Fehler haben am Ende den Ausschlag gegeben."

TV Nellingen 20:21 (12:13) Neckarsulmer SU

Spannung bis zum Ende bietet vor allem der Abstiegskampf, wo der TV Nellingen seinen Matchball zum Klassenerhalt trotz einer 20:18-Führung nicht verwandeln konnte und gegen die Neckarsulmer Sport-Union mit 20:21 verlor. "Es ist der Wahnsinn und ich freue mich riesig, dass wir uns endlich belohnt haben. Beide Mannschaften haben bewiesen, dass sie es zu 100 % verdient haben, in der ersten Liga zu bleiben. Wir waren taktisch gut eingestellt, aber es ist klar, dass man das nicht über 60 Minuten halten kann. Nicht in so einem Spiel. Heute war der Wille und Einsatz entscheidend. In der Schlussphase hatten wir dann die Nerven im Griff und das hat am Ende das Spiel entschieden. Und heute hatten wir auch das Glück, das wir in einigen Spielen zuvor nicht hatten", sagte NSU-Trainer Emir Hadzimuhamedovic sichtlich erleichtert nach Spielende, denn seine Mannschaft hat nun vor dem letzten Spieltag einen Punkt Vorsprung gegenüber den Hornets. "Die zweite Hälfte war Abstiegskampf pur und ein Spiel, in dem Kleinigkeiten entschieden haben. In der letzten Minute hat sich das letzte Quäntchen Glück auf die Seite von Neckarsulm geschlagen. Am Ende wäre auch ein Unentschieden in Ordnung gewesen, aber so ist der Sport", so Hornets-Trainer Pascal Morgant. TVN-Geschäftsführer Bernd Aichele ergänzte: "Nach dem Verlauf der Partie wäre eine Punkteteilung das wohl gerechte Ergebnis gewesen. Beide Mannschaften sind an ihr Limit gegangen und haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft. Trotzdem möchte ich Neckarsulm für den letztendlich glücklicheren Ausgang gratulieren. Es war ein großer Handballabend und beide Fan-Lager haben zu einer großartigen Atmosphäre beigetragen. Das war allemal bundesligawürdig."

Am letzten Spieltag nächsten Samstag entscheidet sich also im Fernduell Blomberg gegen Nellingen sowie Metzingen gegen Neckarsulm, wer sich von den beiden auf dem 12. Platz endgültig in Sicherheit wiegen kann und wer weiter bangen muss. Denn gleichzeitig machen in der 2. Liga Rödertal (gegen Kleenheim) und Nürtingen (auswärts gegen Hannover-Badenstedt) den dritten Tabellenplatz und damit für die Rödertalbienen die einzige Chance, um noch aufzusteigen, unter sich aus.

Verfasst von Handball Bundesliga

Erschienen in Handball am 15. Mai 2017

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