Handball

EHF Cup: Thüringer HC will Sprung ins Halbfinale schaffen

Nachdem eigentlich ein viel besseres Ergebnis schon im Hinspiel des EHF Cup Viertelfinales in Koprivnica gegen den kroatischen Meister RK Podravka Vegeta möglich war, muss der Thüringer HC am Sonntag (14:00 Uhr) noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um den Sprung ins Halbfinale des EHF Cup zu schaffen.

„Mal endlich keine englische Woche“, sagt ein erleichtert wirkender Herbert Müller zu Beginn der Pressekonferenz und hofft dabei, dass sich die Mannschaft nach den Anstrengungen der letzten Wochen ein wenig regenerieren und erholen konnte, um am Sonntag in Nordhausen doch noch ein kleines Wunder zu vollbringen. Die Niederlage mit 27:23 bezeichnet der Trainer als ein „grenzwertiges Ergebnis“, kein Wunschergebnis. Minus vier, ist vielleicht gerade noch die Hürde, die man im Heimspiel überwinden kann. Dabei war schon im Hinspiel viel mehr drin.

Keine Angst vor dem Gegner

Einiges gilt es besser zu machen als im Hinspiel, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff, um in das Halbfinale des EHF Cup einzuziehen. Herbert Müller fährt mit großem Optimismus nach Nordhausen. „Eigentlich habe ich vor dem Gegner keine Angst.", sagt er. Mehr Angst habe der Trainer derzeit vor seiner Mannschaft, die ihm manchmal wie eine „Wundertüte“ vorkommt. Deshalb erwartet er, dass in einer gut gefüllten Wiedigsburghalle die treue Fangemeinde das Team „auf einer Welle der Begeisterung und Leidenschaft nach vorn trägt und den Erfolg möglich macht. Wir glauben an unsere Chance, wir denken, wir können es schaffen“, lautet seine optimistische Botschaft.

Im Kader gibt es keine Veränderungen. Marie Davidsen ist zurück im Kader. Emily Bölk wird hoffentlich bis zum Wochenende gesund. Dank an sie, dass sie sich trotz Krankheit in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Alicia muss ihre Prellungen ausheilen. Ansonsten stehen die gleichen Spielerinnen wie zuletzt in Koprivnica auf der Platte.

Personalplanung: Zwei Zugänge und ein Abgang

Das Personalkarussell beim THC dreht sich weiter und so nach und nach nimmt das Team für die Saison 2020/21 Gestalt an. Zunächst vermeldete Herbert Müller den Abgang von Ann-Cathrin Giegerich im kommenden Sommer nach Ungarn zum diesjährigen EHF Cup Gruppengegner Debreczeni VSC Schaeffler. “Ann-Cathrin Giegerich hat sich in zwei Spielzeiten beim Thüringer HC von einer Nummer vier in Bietigheim, über die Neckarsulmer SU zu einer Nationalspielerin entwickelt, darauf sind wir sehr stolz.”, sagt Herbert Müller. Er bedankt sich ausdrücklich bei Ann-Cathrin für ihren Einsatz für den Thüringer HC und wünschen ihr alles erdenkliche Gute in Debrecen.

Petra Blazek kehrt zurück zum Thüringer HC: In der Saison 2010/11 gehörte die österreichische Nationalspielerin Petra Blazek schon einmal zum Kader des THC, absolvierte mit der Mannschaft 26 Bundesliga- und 5 DHB - Pokalspiele, wurde mit dem Thüringer HC Deutscher Meister und DHB-Pokalsieger. Dann zog es sie zurück zum EHF Champions League-Rekord-Sieger Hypo Niederösterreich. Die Kapitänin der österreichischen Nationalmannschaft, über deren Leistungsvermögen, nicht nur im Nationalteam, Herbert Müller ins Schwärmen kommt, kehrt in der kommenden Saison zurück nach Thüringen. Sie kann auf 190/1 Einsätze/Tore in der österreichischen Nationalmannschaft verweisen.

Ines Khouildi kommt zum THC: Aus Rumänien, vom SCM Gloria Buzau, wechselt im Sommer die tunesische Nationalspielerin Ines Khouildi zum Thüringer HC. Ines Khouildi absolvierte 125 Spiele für die tunesische Nationalmannschaft und erzielte 277 Tore.

Verfasst von Hajo Steinbach

Erschienen in Handball am 08. März 2020

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