Handball

HC Leipzig verliert Mitteldeutsches Derby gegen Thüringer HC

Das Mitteldeutsche Derby in der Handball Bundesliga ging an den Thüringer HC. Er besiegte den HC Leipzig mit 31:27.

Der HC Leipzig hat am gestrigen Sonntagnachmittag das Mitteldeutsche Derby gegen den Deutschen Meister Thüringer HC am Ende verdient in eigener Halle mit 27:31 verloren. Vor 2.694 Zuschauern, welche den Weg in die ARENA trotz strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad gesucht hatten, konnte die junge HCL-Sieben nur im zweiten Abschnitt überzeugen und verkürzte so bis zum Ende den zwischenzeitlich bereits auf acht Tore angewachsenen Rückstand deutlich. Im ersten Abschnitt wirkte das Leipziger Spiel hingegen eher gehemmt, zudem blieben im Angriff selbst beste Einwurfmöglichkeiten ungenutzt. Aufgrund der Niederlage rutschten die Leipzigerinnen zunächst auf Platz 5 der Tabelle und tauschten mit dem Buxtehuder SV aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Plätze.

Den ersten Treffer der Partie erzielten die Gäste nach exakt 30 gespielten Sekunden durch Iveta Luzumova, doch allein in den ersten Minuten sollte sich für den HCL zeigen, dass es heute gegen den Meister eine ganz harte Nuss werden würde. Minevskaja scheiterte zunächst vom Punkt, ehe Rode nach drei Minuten den ersten Leipziger Treffer erzielen konnte. Doch die Müller-Sieben blieb das agilere und spielbestimmende Team, überzeugte mit konzentrierten Angriffen und setzte sich in der Folge beim 1:4 auf drei Treffer ab. Die Gastgeberinnen schienen zunächst gehemmt, verloren nach Fehlabspielen im eigenen Angriff die Bälle und blieben zudem auch noch vom Wurfpech verfolgt. Daran konnte leider auch eine frühe Auszeit von Norman Rentsch nichts ändern, der THC beim 4:10 nach knapp 20 gespielten Minuten bereits auf 6 Treffer enteilt. Beim Stand von 7:15 (26.), Leipzig hatte bis dahin bereits drei Strafwürfe nicht verwandelt, lagen die Gäste bereits mit acht Toren in Front, beim Stand von 10:17 gingen beide Teams dann zunächst in die Kabinen.

Um sich nun nicht gänzlich seinem Schicksal zu ergeben und eine Heimblamage zu vermeiden, musste also auf Seiten der Gastgeberinnen in den kommenden 30 Minuten eine deutliche Leistungssteigerung her. Und diese zeigten die Rentsch-Schützlinge auch sofort vom Start weg! Minevskaja vom Punkt und Rode per Konter ließen die HCL-Fans wieder Hoffnung schöpfen, allgemein zeigte sich der Pokalsieger in allen Mannschaftsteilen nun stark verbessert und stabiler. Tor um Tor verkürzten die Leipzigerinnen den Rückstand, welcher beim Stand von 22:24 in Minute 46. erstmals nur noch zwei Treffer betrug. Gleiches beim 23:25 knapp drei Minuten später, doch genau in dieser Phase wollte der Anschlusstreffer trotz zweimaliger Chance einfach nicht fallen. Stattdessen trafen die Gäste durch Scheffknecht und Shenia Minevskaja musste für zwei Minuten auf die Bank. Die so entstandene Überzahl nutze der Meister zu einem weiteren Treffer zum 24:28 und setzte sich somit praktisch Spielentscheidende in der 56. Minute erneut ab. Leipzig fightete zwar bis zum Ende, konnte aber die 27:31 Niederlage letztlich nicht mehr verhindern.

„Glückwunsch an den THC, der das Spiel heute am Ende absolut verdient gewonnen hat. Meine Mannschaft hat heute leider zwei unterschiedliche Halbzeiten an den Tag gelegt und wenn du zur Pause bereits mit Sieben Toren gegen den Meister hinten liegst, wird es selbst in eigener Halle verdammt schwer das Spiel noch zu drehen. In Halbzeit 2 bin ich mit unserer Leistung absolut zufrieden, denn dort haben wir es endlich geschafft ins Tempospiel zu kommen und unsere Tore auch nach Einzelaktionen im 1 gegen 1 zu machen.“ äußerte sich HCL-Cheftrainer Norman Rentsch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zur heutigen Leistung seiner Mannschaft. Auch HCL-Spielerin Tamara Bösch sah es ähnlich und sagte: „Leider haben wir heute in der ersten Halbzeit unser Leistungsvermögen nicht zu 100 Prozent abrufen können, was uns am Ende leider um ein besseres Ergebnis gebracht hat. Wir müssen nun die positiven Ansätze der zweiten Hälfte mit in die nächsten Spiele nehmen denn mit Celle und Dortmund erwarten uns Gegner, die wir definitiv in der Lage sind zu schlagen.“

Am kommenden Wochenende reisen die Leipzigerinnen am Samstag zum Tabellenschlusslicht SVG Celle, ehe man dann am 09.04.2017 um 18:30 Uhr den BVB aus Dortmund in der heimischen ARENA zum nächsten Heimspiel empfängt.

Erschienen in Handball am 27. März 2017

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