Handball

Spitzenreiter Dortmund verliert Topspiel gegen TuS Metzingen

Der Titelkampf ist wieder richtig spannend. Nach der ersten Niederlage im Topspiel bei der TuS Metzingen hat Spitzenreiter Borussia Dortmund nur noch einen Pluspunkt Vorsprung auf Titelverteidiger SG BBM Bietigheim.

"Es ist nicht normal was hier in der Öschhölle passiert. Hier können wir zusammen mit unseren Fans alle Gegner schlagen. Das war einfach sensationell", jubelte die Spielmacherin der TuS Metzingen Delaila Amega nach dem 28:24 (14:9) über den bis dahin verlutpunktfreien Spitzenreiter Borussia Dortmund. "Ich bin sprachlos und unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Die Leistung heute war noch besser als die letzte Woche gegen den THC. Wir haben wieder sehr diszipliniert und aggressiv verteidigt. Gepaart mit einer bärenstarken Madita im Tor, war das heute spielentscheidend", zeigte sich TuS-Trainerin Edina Rott nach dem Spiel überglücklich und BVB-Vorstandsmitglied Andre Bartels bilanzierte: "Wir haben bereits nach fünf Minuten mit 1:5 hinten gelegen. Metzingen hat uns ein wenig mit unseren eigenen Waffen geschlagen, hart attackiert und durch hohes Tempospiel die Halle zu einem Tollhaus werden lassen."

Verfolger SG BBM Bietigheim punktet gegen Mainz

Dortmunds Patzer nutzte die SG BBM Bietigheim: Der Titelverteidiger kam zu einem klaren 40:20 (19:8) beim 1. FSV Mainz 05. "Die gute Trainingsleistung der vergangenen Woche hat sich heute bestätigt. 40:20 ist ein sehr gutes Ergebnis, jetzt arbeiten wir genauso hart weiter", so Bietigheims Coach Martin Albertsen und Dynamites-Trainer Thomas Zeitz analysierte: "Wir waren in der Defensive zu harmlos und immer einen Schritt zu spät. Im Angriff hatten wir anfangs gute Minuten und ab der 35. Minute im 7 gegen 6 habe ich gute Ansätze gesehen. Das müssen wir mitnehmen in die nächste Woche und darauf aufbauend die Stabilität in den anderen Bereichen zurückgewinnen."

Schon unter der Woche hatte der Thüringer HC den vierten Platz mit einem 25:20 (13:10) über die Neckarsulmer Sport-Union erobert. "Alles was heute gezählt hat, waren die zwei Punkte. Zur Zeit läuft unser Spiel nur sehr zäh und es war ein reines Kampfspiel", so THC-Coach Herbert Müller und NSU-Trainerin Maike Daniels erklärte: "Klar, wir sind trotz den heutigen Voraussetzungen mit nur neun Feldspielerinnen hierher gekommen, um ein gutes Spiel abzuliefern. Uns war klar, dass wir dadurch kein hohes Tempo gehen wollen und können, haben das im Spiel auch so umgesetzt. Ich hätte mir aber dennoch gewünscht, dass wir in der zweiten Hälfte noch mehr Druck auf den THC ausüben können." International setzte es hingegen eine Niederlage, der DHB-Pokalsieger unterlag bei Podravka Vegeta Koprivnica mit 23:27 (12:15).

Unentschieden zwischen Blomberg-Lippe und Leverkusen

Punktgleich mit dem Thüringer HC ist nun die HSG Blomberg-Lippe, die beim TSV Bayer 04 Leverkusen nicht über ein 23:23 (6:8) herauskam. "Die Punkteteilung geht in Ordnung. Es war ein Kampfspiel auf Augenhöhe, das keinen Sieger verdient hatte. Wir konnten uns nie entscheidend absetzen, denn dafür fehlte es im Angriff phasenweise an der nötigen Power", so das Resümee von Bayer-Trainerin Renate Wolf und HSG-Trainer Steffen Birkner lobte nach Spielende die kämpferische Leistung seines Teams: "Wir haben das heute in der Defensive sehr gut gemacht und dort viel Kraft investiert. Im Angriff sind uns hingegen gerade in der ersten Halbzeit einige Fehler unterlaufen und auch die Zielstrebigkeit hat gefehlt. Das ist uns dann im zweiten Abschnitt besser gelungen, wo wir stärkeren Zugriff gefunden haben und auch schneller in den Tempogegenstoß gekommen sind."

Leverkusen bleibt Sechster mit drei Punkten Rückstand auf Rang vier und drei Zählern Polster auf den Buxtehuder SV, der unter der Woche das Nordderby beim VfL Oldenburg mit 24:27 (12:15) verlor. "Uns hat die Körpersprache und die Körperlichkeit gefehlt, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben mehr Fehler als in den vergangenen Wochen gemacht. Das betrifft nicht nur die Fehlwürfe, sondern auch die technischen Fehler und die Missverständnisse", so BSV-Coach Dirk Leun und VfL-Trainer Niels Bötel betonte: "Die Mannschaft hat heute sehr diszipliniert und auch geduldig gespielt. Wir sind heute alle als Team aufgetreten und haben sowohl im Angriff wie auch in der Abwehr einen super Job gemacht."

Wichtiger Sieg im Kellerduell für Vipers

Mit einem hauchdünnen 31:30 (18:15) bei Frisch Auf Göppingen hat die HSG Bensheim/Auerbach ihren achten Platz in der Tabelle gefestigt. "Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. Wir haben 25 Minuten richtig, richtig gut gespielt und mit 18:13 geführt. Wir haben die zweite Halbzeit verschlafen. Auf einmal steht es 19:19. Es war dann ein Spiel auf Augenhöhe, Spitz auf Knopf. Es hätte in beide Richtungen kippen können. Am Ende haben wir das Glück des Tüchtigen", so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm.

Im Tabellenkeller konnten hingegen die HSG Bad Wildungen Vipers einen wichtigen Sieg einfahren. Im Kellerduell besiegte der Drittletzte das Schlusslicht Kurpfalz Bären mit 29:20 (14:10) und hat nun zwei Punkte Vorsprung auf den 1. FSV Mainz 05, der den Relegationsplatz belegt. Die Dynamites hingegen sind einen Zähler vor den Kurpfalz Bären. "Unter Druck verlieren unsere jungen Spielerinnen noch zu oft die Souveränität im Pass-Spiel. Gegen eine so bundesligaerfahrene und routinierte Mannschaft wie die Vipers werden diese technischen Fehler gnadenlos bestraft", so Bären-Coach Adrian Fuladdjusch und Vipers-Trainerin Tessa Bremmer erklärte: "Endlich konnten wir unserem Frust der letzten Wochen Luft verschaffen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung mit einer kompakten Abwehr in Verbindung mit einer super aufgelegten Manuela Brütsch dahinter."

Verfasst von HBF

Erschienen in Handball am 02. März 2020

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