Handball

Spitzentrio in der Bundesliga: THC führt weiter souverän

Aus dem Spitzenquartett ist ein Trio geworden - der VfL Oldenburg musste am vergangenen Wochenende die erste Niederlage einstecken. Im Tabellenkeller konnte hingegen der TV Nellingen mit dem ersten doppelten Punktgewinn einen Schritt nach oben machen.

Die meisten Tore erzielt, die wenigsten kassiert - nach drei Spieltagen steht der Thüringer HC souverän an der Spitze der 1. Bundesliga. Am Wochenende feierte der Deutsche Meister ein klares 37:21 gegen den Buxtehuder SV. "Wir sind am Anfang überrollt worden. Das war für einige Spielerinnen sicherlich ein Schockerlebnis. Da hätten wir uns mehr wehren müssen", sagte BSV-Trainer Leun und ähnlich sah es auch THC-Coach Herbert Müller: "Wir haben Buxtehude am Anfang einfach überrollt und sie in Schockstarre versetzt. Ann-Cathrin Giegerich hat dann alles gehalten was auf´s Tor kam. Dadurch war die Abwehr auch sicherer."

Auf Rang zwei hat sich die SG BBM Bietigheim mit einem 33:20 gegen die HSG Bad Wildungen Vipers platziert. Schon unter der Woche konnte der Vizemeister einen 29:25-Sieg bei der TuS Metzingen feiern. "Man kann nur stolz auf so eine Mannschaft sein, die bis zum Schluss kämpft", freute sich Bietigheims Cheftrainer Martin Albertsen nach dem deutlichen Heimerfolg.

Weiterhin im Kreis der Topteams mit weißer Weste ist die HSG Blomberg-Lippe, die sich mit 32:24 gegen die HSG Bensheim/Auerbach Flames durchsetzen konnte. "Wir wollten uns beweisen, dass wir deutlich besser auftreten können als in Nellingen. Das ist uns absolut gelungen. Die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben und viele Dinge umgesetzt, die wir vor der Partie besprochen hatten", so Blombergs Trainer Steffen Birkner. Flames-Trainerin Heika Ahlgrimm, die früher als Spielerin selbst im Lipperland aktiv war, musste hingegen attestieren: "Das war ein gebrauchter Tag. Wir haben katastrophal gespielt und fast das komplette Team war ein Totalausfall."

Beim Topspiel des Spieltages musste der VfL Oldenburg seine erste Niederlage einstecken, Göppingen bleibt nach dem 29:25-Heimerfolg ungeschlagen und ist mit 5:1 Zählern nun Vierter. "Im Gegensatz zu den ersten Spielen wo wir agiert haben, haben wir diesmal zugelassen, dass der Gegner sein Spiel aufziehen konnte. Wir standen uns selbst im Weg. Da war heute deutlich mehr drin", ärgerte sich VfL-Trainer Niels Bötel. Göppingens Chefcoach Aleksandar Knezevic betonte mit Blick auf den Einsatz der siebten Feldspielerin bei den Gästen: "So eine Energieleistung habe ich lange nicht gesehen. Wir haben diszipliniert gespielt und unsere Fitness war einfach überragend."

Gleichauf mit Oldenburg sind derzeit auch Bayer Leverkusen und die TuS Metzingen, die sich beide bislang nur Bietigheim geschlagen geben mussten. Leverkusen besiegte Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt souverän mit 32:24. "Ich bin unglaublich frustriert. In der ersten Halbzeit haben wir alles das umgesetzt, was ich immer verlange. Ein Spiel dauert aber über 60 Minuten und da haben sich in der zweiten Halbzeit zu viele technische Fehler eingeschlichen. Am Ende hat uns auch die Kraft gefehlt. Vielleicht habe ich da auch zu wenig gewechselt", bilanzierte Halles Trainerin Tanja Logvin. Elfen-Trainer Robert Nijdam bilanzierte auch aufgrund des zwischenzeitlichen 9:17-Rückstands und dann dem 7:0-Lauf zum 20:18 aus Sicht der Rheinländerinnen: "Vorne waren wir lange Zeit viel zu passiv, viel zu berechenbar, mit zu wenig Bewegung. Hinten haben wir schlecht verteidigt. Es fehlte in Halbzeit eins insgesamt an vielem. Beim 26:20 war das Spiel für mich entschieden, zumal ich gesehen habe, dass meine Mannschaft nun fast alles komplett richtig machte."

Metzingenerkämpfte sich ein 28:27 bei Borussia Dortmund. "Eines ist klar. Hier in Dortmund werden nicht viele Mannschaften gewinnen", meinte Metzingens Coach André Fuhr, der jedoch mit Blick auf die Fünf-Tore-Führung (28:23) kurz vor Schluss ergänzte: "Wir hätten viel früher den Deckel drauf machen können, einfach konsequenter zu Ende spielen müssen." Gino Smits, der die Mannschaft nach dem Abschied von Norman Rentsch als Interimstrainer übernahm, war "stolz auf die Mannschaft. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vor der Partie vorgenommen hatten." Dennoch bleibt der BVB weiterhin sieglos, liegt nun mit 1:5 Punkten auf Rang 11 der Tabelle.

Neben dem Buxtehuder SV und der HSG Bad Wildungen Vipers hat nun auch der TV Nellingen die ersten beiden Pluspunkte gesammelt. Bei der Neckarsulmer Sport-Union gelang den Schwaben Hornets ein 25:22-Auswärtserfolg. "Die 22 Gegentore sind in Ordnung, aber es hätten noch weniger sein können, denn wir waren mit sechs Toren vorne, haben aber in den letzten anderthalb Minuten nicht mehr so konsequent verteidigt, weil die Konzentration weg war, aber das war nicht so tragisch", so TVN-Coach Carsten Schmidmeister. NSU-Coach Pascal Morgant erklärte nach der Niederlage gegen den Ex-Verein: "Wir waren heute bis auf die Anfangsphase nicht auf der Höhe, um in diesem Derby Paroli zu bieten. Dabei sind wir eigentlich gut aus den Startlöchern gekommen und haben Nellingen ordentlich unter Druck gesetzt. Dann kam der Bruch in unser Spiel und wir haben es einfach nicht geschafft, wieder zur Leistung der ersten Minuten zurückzufinden." Neckarsulm steckt damit weiter im Tabellenkeller fest, hat wie Bensheim/Auerbach und Halle-Neustadt noch keine Pluspunkte gesammelt.

Spitzenplätze der Handball Bundesliga Frauen

1.Thüringer HC (M) 44

2.SG BBM Bietigheim 24

3.HSG Blomberg-Lippe 12

Verfasst von HBF

Erschienen in Handball am 26. September 2018

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