Favoriten punkten: Wasserburg und Keltern mit Siegen

Die Basketball-Bundesligateams mussten unter der Woche ran. Die Favoriten konnten die vorderen Plätze dabei gut verteidigen.

Am 13. Spieltag der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) deklassierte unter der Woche Meister und Tabellenführer Wasserburg den Aufsteiger aus Heidelberg. Auch Verfolger Keltern war unter der Woche gegen Marburg siegreich. Am Wochenende stehen dann schon die nächsten Partien an (Bericht folgt).

Hier die Ergebnisse des 13. Spieltags:

TH Wohnbau Angels – TV Saarlouis Royals 55:78

TSV Wasserburg – AXSE BasCats Heidelberg 116:54

Mit einem Mittwochabendspaziergang hatten die Wasserburgerinnen gewiss nicht gerechnet ‚Äì der wurde es aber gegen komplett chancenlose Heidelbergerinnen. ‚ÄûIch bin sehr stolz auf mein Team am heutigen Abend‚Äú, meinte im Nachgang TSV-Trainer Nikolay Gospodinov, der vor allem seine jüngste Spielerin Sophie Perner lobte. Die 17-jährige Rosenheimerin spielte unbekümmert auf und kam in knapp 16 Minuten Einsatzzeit zu immerhin neun Punkten. Alle Spielerinnen des amtierenden deutschen Meisters und Pokalsiegers erzielten sechs oder mehr Punkte, wurden allerdings vom Aufsteiger auch nicht wirklich gefordert. Lediglich die Wasserburger Freiwurfquote mit zwölf Treffern bei 21 Versuchen ist als eher mäßig zu bezeichnen. Dafür trafen die Gastgeberinnen mit 37 Prozent gut von der Dreierlinie und mit 71 Prozent hervorragend aus dem Zweipunktbereich. Derweil leisteten sich die Gäste 34 Ballverluste, oftmals erzwungen, einige Male aber auch haarsträubend unnötig. Bis zum 14:12 in der 7. Minute hielten die BasCats mit, mussten dann aber den Top-Favoriten davon ziehen lassen. Alle Viertel entschied der TSV deutlich für sich und hatte am Ende 62 Punkte Vorsprung ‚Äì ein für die Bundesliga schon eher außergewöhnliches Ergebnis. Monique Reid kam für Wasserburg auf 24 Punkte, Veshaundra Young für Heidelberg auf 15.

Rutronik Stars Keltern – BC Pharmaserv Marburg 84:72

Mit einer Niederlage ist das Pharmaserv-Team in die Restrunde der Bundesliga gestartet. Beim Tabellenzweiten Keltern hingen die Trauben erneut zu hoch. Der BC bleibt mit 7 Siegen aus nun 13 Spielen in der Tabelle auf Rang fünf. Am Sonntag geht die Reise zum Achten nach Chemnitz.

Etwas Positives vorweg: Die Marburgerinnen treffen wieder von außen. In Keltern war der erste drin. Der letzte auch. Sechs Treffer bei 15 Versuchen ist so schlecht nicht. Die BC-Spielerinnen haben es also über die Ferien nicht verlernt.

Auch sonst sah ihr Spiel phasenweise gut aus. Vor allem in der ersten Viertelstunde. Es gab aber auch mehr als genügend haarsträubende Ballverluste und leichtfertig vergebene Korbleger. In dieser Kategorie schenkten sich beide Teams allerdings in der ersten Halbzeit nichts. Dass es am Ende doch zu einem recht hohen Punktestand kam, war einer Steigerung beider Mannschaften in der zweiten Halbzeit zu verdanken.

Über 16:9 (8. Minute) holten die Hessinnen einen 25:13-Vorsprung heraus (12.), weil vor allem Finja Schaake offensiv einen Sahnetag erwischt hatte. Gleiches traf auch auf Kelterns Romina Ciappina zu. Sie brachte den Vizemeister mit elf Zählern binnen drei Minuten wieder ins Spiel zurück, und Winterzugang Lina Pikciute besorgte die erste Führung der Gastgeberinnen nach dem 1:0 (33:32, 19.).

Bis zum 46:47 (26.) blieben die Gäste aus Hessen dran. Dreier von Ciappina und Mailis Pokk sorgten für die Vorentscheidung (55:46, 27.). Denn die Lahnstädterinnen vergaben mehrere Möglichkeiten, vielleicht doch noch ins Spiel zurückzufinden, wie durch einen unbedrängt ins Aus geworfenen Einwurf. So bauten die spielerisch starken und treffsicheren Hausherrinnen ihre Führung über 68:57 (31.) bis auf 84:69 vor Schaakes Buzzerbeater aus.

Patrick Unger (Trainer Marburg): ‚ÄûEs war erst das zweite Spiel des Jahres, von daher wird der offensive Rhythmus noch kommen. Obwohl es heute viel besser war als in Göttingen. Die Defensive war das Problem. Da müssen wir physischer um die Positionen kämpfen. Keltern bewegt den Ball gut und hat fast nur tödliche Schützen. Wir haben uns von eigenen Fehlern verunsichern lassen und dann in der Intensität nachgelassen. Nach der Pause haben wir keinen Zugriff mehr bekommen und 16 Offensivrebounds beim Gegner sind zu viel. Ich glaube, wer Meister werden will, muss Keltern schlagen. Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können, aber nicht lange genug.‚Äú

Steffi Wagner (Spielerin Marburg): ‚ÄûWenn Keltern sein Potenzial ausschöpft, schätze ich sie stärker ein als Wasserburg. Von daher kann man gegen sie verlieren. Muss man aber nicht. Unser Einbruch kam im zweiten Viertel, als Romina Ciappina ihre starke Phase hatte. Wir sind mit der aggressiven Verteidigung teilweise nicht klargekommen. Als wir dann im Rückstand lagen, waren wir zu überhastet und hektisch, statt unseren Stiefel weiterzuspielen. Jetzt wollen wir Sonntag in Chemnitz gewinnen.‚Äú

Christian Hergenröther (Trainer Keltern): ‚ÄûIn den wenigen Tagen nach dem Pokalspiel kann man in der Vorbereitng nicht so viel machen. Daher haben wir viele Entscheidungen in die Hände der Spielerinnen gelegt. Das hat am Anfang nicht so gut geklappt, im Verlauf des Spiel aber immer besser. Zu Beginn hat Marburg uns für unsere Fehler bestraft, später haben wir das öfter bei ihnen getan. Ein großes Thema waren bei uns die Rebounds. Ich will, dass der Gegner uns da auch auf dem Zettel hat. Und da haben wir jetzt den größten Sprung gemacht. Daher bin ich stolz auf die Mannschaft. Es war ein hochklassiges Match, in dem wir einen Ticken abgezockter waren und in wichtigen Phasen die besseren Entscheidungen getroffen haben.‚Äú (Marcus Richter)

Herner TC – Fireballs Bad Aibling 80:69

TK Hannover – ChemCats Chemnitz 83:61

Auch im neuen Jahr kämpfen die Chemnitzer Basketballerinnen mit ihrer Auswärtsschwäche und der mehr ausbaufähigen Trefferquote. Beim Auswärtsspiel in Hannover mussten sich die ChemCats am Ende deutlich mit 83:61 geschlagen geben. Gleich im ersten Viertel handelten sich die Katzen einen zweistelligen Rückstand ein, den sie bis zum Ende nicht mehr aufholen konnten. Die Gastgeberinnen begannen aggressiv und zeigten sofort, dass sie ihre weiße Heimweste behalten und die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen wollten. Das gelang in beeindruckender Manier einmal mehr Melissa Jeltema, die an diesem Abend über die gesamte Spieldauer kaum zu stoppen war. Ihr zur Seite stand Aufbauspielerin Aliaksandra Tarasava. Beide erzielten zusammen mit 44 Punkten mehr als die Hälfte der Hannoveraner Punkte. Zwar konnten die Cats im Laufe des Spiels die eigene Intensität steigern, aber die Gastgeberinnen trafen weiterhin sehr sicher. In die Halbzeit ging es dementsprechend mit einem 47:34. 13 Punkte Rückstand sind im Basketball nicht die Welt, allerdings schaffte es das Team von Amanda Davidson nicht weiter heran zukommen. Leider ganz im Gegenteil. Während das dritte Viertel knapp mit einem Punkt an die Chemnitzerinnen ging, wollte im letzten Spielabschnitt so überhaupt nichts mehr gelingen. Die Turnschwestern trafen weiterhin nach Lust und Laune, während die Sächsinnen mit ihrer schwachen Trefferquote haderten. So steht am Ende eine enttäuschend deutliche Niederlage. (ChemCats)

BG 74 Veilchen Ladies – GISA LIONS SV Halle 81:63

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 12. Januar 2018

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