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Ein Goldrausch und kein Ende: Bahnrad-Asse wollen mehr

SID
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14. August 2022

Die Zwischenbilanz bei der Bahnrad-EM kann sich sehen lassen. Sieben Medaillen nach zwei Wettkampftagen hat der deutsche Verband gewonnen.

München (SID) - Die Zwischenbilanz bei der Bahnrad-EM kann sich sehen lassen. Sieben Medaillen nach zwei Wettkampftagen hat der deutsche Verband gewonnen. Gleich fünf Mal gab es Gold. Weitere sollen folgen.

München (SID) Lisa Brennauer entspannte am ersten Tag ihres wohlverdienten Bahnrad-Ruhestands im sommerlichen Olympiapark, da nahm Emma Hinze den nächsten Titel auf dem Holzoval ins Visier. Die beste deutsche Sprinterin gönnte sich bei der so erfolgreichen Heim-EM in München keine Pause und zog am Sonntag ins Sprint-Halbfinale ein - der beeindruckende Goldrausch der deutschen Bahnrad-Asse soll schließlich fortgesetzt werden.

"Wir haben noch Chancen, weiter um Medaillen zu fahren", sagte Sprint-Bundestrainer Jan van Eijden dem SID und kündigte an: "Wir werden das mit aller Präzision und Konzentration angehen."

Die Konkurrenz muss sich fürchten, wenn sie es nicht ohnehin schon tut. Die Dominanz der Starterinnen und Starter des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) war teilweise erdrückend. Sieben Medaillen, davon fünf goldene und zwei silberne, hatte der deutsche Verband nach nur zwei Wettkampftagen auf dem Konto. Im Medaillenspiegel aller Sportarten hätten Hinze und Co. am Samstagabend damit Rang vier belegt.

"Ich kann nur sehr zufrieden sein. Gerade bei einer Heim-EM kann es nicht besser laufen", sagte van Eijden. Für den Verband sei die EM aufgrund der Erfolge und der großen Aufmerksamkeit eine "Riesenmöglichkeit, uns vor heimischem Publikum zu präsentieren. Es ist einfach schön für die Sportler, so einen Zuspruch zu haben. Es zeigt, dass der Bahnradsport in Deutschland wahrgenommen wird."

Der BDR punktet auf der Bahn mit Erfolgen - und Typen. Wie Hinze, eine, die "genau weiß, was sie will. Sie ist unglaublich fokussiert", sagte van Eijden. Wille und Kraft zahlen sich für die fünfmalige Weltmeisterin aus. Gold im Teamsprint zum EM-Auftakt war fest eingeplant, ihr Sieg im 500-m-Zeitfahren dagegen kam selbst für die 24-Jährige aus Cottbus überraschend. 

"Ich bin eigentlich eher aus Spaß an den Start gegangen, sonst fahre ich diese Disziplin ja nicht", sagte Hinze, die die europäische Konkurrenz düpierte. In deutschem Rekord von 32,668 Sekunden siegte sie mit mehr als sieben Zehntelsekunden Vorsprung auf die Ukrainerin Olena Starikowa. 

In ihren Kern-Disziplinen Sprint und Keirin sind weitere Siege möglich. Am Montag steht sie wie Lea Sophie Friedrich im Sprint-Halbfinale. Eine weitere Goldmedaille für Hinze sei "nicht unrealistisch, aber man muss diese sechs Tage Wettkampf hintereinander wegstecken", sagte van Eijden: "Wir haben auch in den eigenen Reihen eine starke Konkurrenz." 

Auch im Ausdauerbereich punktete der BDR. Der Gold-Vierer von Tokio siegte in der Mannschaftsverfolgung, in der Einerverfolgung gewann Mieke Kröger das emotionale deutsche Finale gegen Lisa Brennauer. Im Anschluss flossen Tränen - es war Brennauers letztes Rennen auf der Bahn. "Es war ein toller Abschluss. Wenn mich einer schlagen darf, dann Mieke", sagte die siebenmalige Weltmeisterin: "Sie hat es verdient."

Verdient war auch das Gold von Youngster Nicolas Heinrich. Der 20-Jährige aus Zwickau triumphierte am Samstag in der Einerverfolgung. "Es ist unbeschreiblich. Es war für mich ein perfekter Tag", sagte Heinrich. 

Bis Dienstag werden in den Münchner Messehallen die Bahnrad-Medaillen vergeben. Weitere perfekte Tage für den BDR sollen folgen.

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Erschienen in Radsport (Europaspiele) am 14. August 2022