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Ex-Turnerin Kim Bui: "Ich litt an einer Essstörung"

SID
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15. Februar 2023

Die frühere Turnerin Kim Bui hat eingeräumt, während ihrer Karriere unter einer Essstörung gelitten zu haben.

Köln (SID) - Die frühere Turnerin Kim Bui hat eingeräumt, während ihrer Karriere unter einer Essstörung gelitten zu haben. "Für viele ist das ein Tabuthema. Heute möchte ich offen darüber sprechen und wünsche mir einen respektvollen Umgang mit diesem sensiblen Thema", schrieb die 34-Jährige bei Instagram und bekannte: "In der Vergangenheit litt ich an einer Essstörung - Bulimie."

Sie sei zwar "sportlich und dünn" gewesen, "aber nicht so, dass man hätte Verdacht schöpfen können." Die Störung habe sie bereits vor einiger Zeit überwunden, es habe allerdings sehr lange gebraucht, als Betroffene offener damit umzugehen: "Zu viel Scham, Ekel und Schuldgefühle plagten mich."

Die zweimalige EM-Dritte ermunterte in ihrem Post Betroffene, sich Hilfe zu suchen, "denn das ist so ein großes Thema, welches alleine nicht zu lösen ist! Es ist eine Krankheit, wo die Dunkelziffer sicherlich deutlich höher ist."

Turnen als Sportart, bei der es "um Ästhetik geht, wo man körperbetonende Turnanzüge trägt, wo jede Körperproportion betont wird und es immer noch häufig von einer kindlichen Körperform geprägt ist", könne eine Essstörung laut Bui ebenso fördern wie beispielsweise Eiskunstlauf, Rhythmische Sportgymnastik oder Skispringen.

"Oftmals hat man eine gewisse Prädisposition zu einer Essstörung, und der Leistungssport mit seinen Anforderungen befeuert das", schrieb sie weiter und verwies auf eine Studie der Deutschen Sporthilfe - allerdings aus dem Jahr 2013 -, in der sich knapp zehn Prozent der Befragten zu einer Essstörung bekannt hatten.

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Erschienen in Turnen (National) am 15. Februar 2023 - Zuletzt aktualisiert am 15. Februar 2023