Turnen

Turnfest-Bilanz: Ein Fest der Superlative

80.000 Teilnehmer machen das Deutsche Internationale Turnfest in Berlin zu einem mega Erfolg.

„Dieses Turnfest hat die Erwartungen der Sportmetropole Berlin deutlich übertroffen“, erklärte Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport in der Hauptstadt. „Es war ein Fest der Superlative, das als solches in Erinnerung bleiben wird.“ Nicht nur die 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen 42.000 in 166 Schulen übernachteten, bewegten sich eine Woche lang durch die Großstadt, deren Sportstätten und vor allem die Messehallen. Auch die Berliner Bürgerinnen und Bürger machten mit bei den zahlreichen Sportangeboten oder bewunderten bei Shows und Meisterschaften das Können ihrer Gäste. „Es war Berlin eine Ehre, diesem Turnfest eine hoffentlich angemessene Kulisse geboten zu haben“, sagte Geisel.

DTB-Präsident Dr. Alfons Hölzl zeigte sich ebenfalls begeistert. „Wir haben eine traumhafte Woche erlebt“, sagte der 48-Jährige, der dem Turnfest erstmals als Präsident vorstand. Ganz besonders ist die Vielfalt deutlich geworden, was Turnen ausmacht und Tag für Tag in den Vereinen unter dem Dach des DTB angeboten wird. „Wir sind der wahre Motor der Sportentwicklung in Deutschland“, stellte Hölzl fest. Dabei befruchten sich Breiten- und Spitzensport gegenseitig. „Beide gehören zusammen, und sie zu trennen, wäre nicht förderlich für die Entwicklung des Turnens.“ Besonders deutlich sei diese Zusammengehörigkeit während der Stadiongala im Rahmen des Turnfests zu erleben gewesen, bei der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Grüße an die Teilnehmer gerichtet hatte. Für Merkel ist Turnen ein Volkssport im wahrsten Sinne des Wortes.

Insgesamt 825.500 Besucherinnen und Besucher zählten die Organisatoren laut DTB-Generalsekretärin Michaela Röhrbein, davon 325.500 bei Veranstaltungen, Wettkämpfen und Mitmachangeboten. 305.000 Menschen tummelten sich an den sieben Tagen auf dem Messegelände, und 195.000 ließen sich von der Berliner Mitmachaktion "Berlin turnt bunt" animieren. Das alles wäre ohne die 7.000 Volunteers nicht möglich gewesen. "Sie haben das Herz des Turnfests zum Schlagen gebracht“, sagte Geisel.

Dass das innovationsstarke Turnfest Spuren hinterlässt, dafür sorgten laut Martin Hartmann, dem Vizepräsidenten des Organisationskomitees des Turnfests und des Berliner Turn- und Freizeitsport-Bundes, auch schon eine Woche vor dem Auftakt zahlreiche sportliche Aktionen für die Berliner Schülerinnen und Schüler. So gab es im Rahmen des Programms „Schule aktiv“ unter anderem an 263 Schulen 1.200 Angebote in mehr als 50 Sportarten, die Kinder und Jugendliche mit großer Freude nutzten.

Die Sportmetropole Berlin hat jegliche Erwartungshaltungen der Veranstalter deutlich übertroffen. Mit ihren konzeptionellen Ansätzen, auch die Stadtgesellschaft in hohem Maße einzubeziehen, hat sie sich als Ausrichter künftiger Sportgroßveranstaltungen empfohlen.

Nach dem Turnfest ist vor dem Turnfest. Vom 12. bis 16. Mai 2021 wird Leipzig der nächste Gastgeber der Großveranstaltung sein. „Wir werden dort ein anderes Format haben“, erklärte Hölzl mit Blick auf die verkürzte Dauer. Dieses gilt es nun in den nächsten Jahren zu erarbeiten.

„Unser Turnfest wird nicht so groß sein wie das in Berlin, aber genauso begeisternd“, versprach Heiko Rosenthal, der Leipziger Sport-Bürgermeister. Dabei wartet auf die Teilnehmer ein Turnfest der kurzen Wege, das im gesamten Stadtgebiet zu spüren sein soll. Die Lust darauf, hat DTB-Präsident Hölzl festgestellt, ist jetzt schon wieder vorhanden.

Verfasst von Deutscher Turnerbund

Erschienen in Turnen am 12. Juni 2017

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