Volleyball

SSC Palmberg Schwerin holt den vierten Supercup-Titel in Folge

Vier gewinnt: Der SSC Palmberg Schwerin holt gegen den Dresdner SC den vierten Supercup-Titel in Serie. Mit 3:0 setzten sich die Gäste durch, die ohne eigene Fans zum comdirect Supercup angereist waren.

Der erste Titel der neuen Saison geht an den SSC Palmberg Schwerin. Die Schwerinerinnen setzen sich vor 685 Zuschauern in der Dresdner Margon Arena beim comdirect Supercup mit 3:0 (25:23, 27:25, 25:21) gegen den Dresdner SC durch. Beim 400. Spiel von Trainer Alexander Waibl für den DSC war es der vierte Supercup-Erfolg in Serie für den zwölfmaligen Deutschen Meister aus Mecklenburg-Vorpommern.

„Ich bin so stolz auf uns, wir waren mutig und selbstbewusst, es war eine tolle Energie auf dem Feld und daneben – alle 13 Spielerinnen haben diesen Titel geholt.“ Greta Szakmary (Kapitänin SSC Palmberg Schwerin)

Zu viele Fehler beim Dresdner SC

Nach über einem halben Jahr ohne Pflichtspiel starteten beide Teams nervös in die Partie. Der DSC war häufig dann erfolgreich, wenn das Spiel schnell gemacht wurde – entweder über Camilla Weitzel in der Mitte oder über Kopf mit Kapitänin Lena Stigrot. Doch es häuften sich auch die Fehler. Besonders beim Aufschlag landeten viele Bälle im Netz oder Aus. So ging es recht ausgeglichen durch den Satz. Eine Drei-Punkte-Führung der Schwerinerinnen (12:9) wandelte das Waibl-Team in eine Zwei-Punkte-Führung (21:19). Kurz darauf forderte der DSC-Coach die Video-Challenge ein – der Trainer-Routinier hatte eine Blockberührung gesehen. Doch die Überprüfung ergab: Keine Berührung, statt 23:21 für den DSC stand es wieder unentschieden: 22:22. Ein schöner Angriff von Greta Szakmary und ein Service-Winner von Lina Alsmeier machten am Ende für den SSC den Sack zu.

In Durchgang Nummer zwei konnte sich zunächst der amtierende Pokalsieger aus Sachsen ein wenig absetzen – über 7:4 bis zu einer Vier-Punkte-Führung beim Stand von 12:8. Doch die Mannschaft von Trainer Felix Koslowski ließ sich nicht abschütteln und so sah sich DSC-Coach Waibl nach vier SSC-Punkten in Serie zur Auszeit veranlasst (17:18). Als sich dann auch noch eine vermeintliche Netzberührung von Marie Schölzel in der Video-Überprüfung als keine herausstellte (23:21), war eigentlich alles bereitet für die 2:0-Satzführung. Doch die ersten vier Satzbälle wehrten die Dresdnerinnen ab. Dann aber waren es dieselben Protagonistinnen wie im ersten Satz, die für die Vorentscheidung sorgten. Erst SSC-Kapitänin Szakmary mit dem Punkt zum Satzball, den erneut Alsmeier in die 2:0-Führung ummünzte.

Letzter Punkt nach 80 Minuten Spielzeit

Im Anschluss schien es so, als sei die Gegenwehr der Dresdnerinnen mit dem Satzverlust auch gebrochen. Schwerin zog über 7:3 auf 11:6 davon, doch die Dresdnerinnen bündelten noch einmal ihre Kräfte, kämpften sich auf 11:13 heran – ohne bleibende Wirkung. Der SSC – angeführt von Kapitänin Szakmary und Neuzugang Alsmeier – hielte immer einen ausreichend großen Vorsprung, den Lauren Barfield nach exakt 80 Minuten Spielzeit mit dem letzten Punkt der Partie ins Ziel brachte.

„Trotz der Niederlage wollen wir das Gute aus dem Spiel mitnehmen. In Block und Abwehr waren wir nicht gut, aber anderes hat dafür schon sehr gut geklappt. Vor allem aber war auch die Stimmung trotz weniger Zuschauern super und es hat Spaß gemacht, wieder vor Publikum zu spielen.“ Lena Stigrot (Kapitänin Dresdner SC)

Zur „Wertvollsten Spielerin (MVP)“ der Partie wählten die Fans in der comdirect Supercup-App Lina Alsmeier vom SSC Palmberg Schwerin. Den Scheck über 1.000 Euro für den schnellsten Aufschlag („comdirect Fastest Serve“) konnte Camilla Weitzel vom Dresdner SC mit nach Hause nehmen. Ihr schnellster Aufschlag erreichte eine Geschwindigkeit von 99,6 km/h. Für den SSC Palmberg Schwerin ist es der vierte Titel im vierten Supercup-Finale. Der DSC muss sich auch im dritten Anlauf geschlagen geben (2016 - 1:3 gegen Stuttgart), (2018 - 1:3 gegen Schwerin).

Trainerstimmen nach dem Supercup 2020

Felix Koslowski (Trainer SSC Palmberg Schwerin): „Dieser Sieg heute ist nicht mit dem im letzten Jahr zu vergleichen. Wir haben versucht uns auf diese Situation, den Supercup in Dresden auszutragen, so gut es geht vorzubereiten. Die Mannschaft hat es geschafft, sich von allen äußeren Einflüssen loszumachen und tollen Volleyball gezeigt.“

Alexander Waibl (Trainer Dresdner SC): „Natürlich hat man gesehen, dass aufgrund der Umstände in der Vorbereitung noch der Rhythmus und das Wettkampfgefühl fehlen und wir Fehler gemacht haben, die normalerweise nicht passieren. Vor allem im Block und der Abwehr waren wir noch nicht gut, dafür haben andere Dinge, zum Beispiel das Spiel über die Mitte schon gut geklappt. Ich bin daher trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit dem Spiel.“

Verfasst von VBL/Sportfrauen

Erschienen in Volleyball am 27. September 2020

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