Volleyball

Teams, Partien, Neuerungen: Alle Infos zum Start der Bundesliga – Teil 2

Am Donnerstag startet die Volleyball Bundesliga der Frauen in die Saison 2019/20. Den Auftakt macht die Partie zwischen dem SSC Palmberg Schwerin und den Ladies in Black Aachen (3. Oktober, 17:10 Uhr - auch live bei Sport1).

Insgesamt werden in der Hauptrunde 22 Partien der Frauen-Bundesliga live bei Sport1 im Free-TV zu sehen sein. Alle anderen Spiele können bei Sporttotal im kostenlosen Livestream verfolgt werden.

Die Volleyball Bundesliga hat vor dem Saisonstart bei allen Teams Stimmen gesammelt und dabei nachgefragt, wie es um den aktuellen Stand der Vorbereitung oder die Saisonziele bestellt ist und auf welche Duelle sich die Mannschaften am meisten freuen.

Teil 1 der Teamvorstellungen der Volleyball Bundesliga

Ladies in Black Aachen

„Sportlich betrachtet sind die Vergleiche mit den Topteams aus Stuttgart, Schwerin und Dresden sehr reizvoll", sagt Cheftrainerin Saskia van Hintum. So gesehen beginnt die Saison für die Ladies in Black sehr reizvoll, nämlich mit dem Saisonauftakt beim Vizemeister und Pokalsieger SSC Palmberg Schwerin (3. Oktober, 17:10 Uhr – live bei Sport1).

Ladies-in-black-aachen.jpg Aziliz Divoux von den Ladies in Black ist zufrieden mit ihrer Mannschaft. (Foto: Andreas Steindl)

Die Vorfreude der Fans auf die neue Saison wurde bei der Präsentation der Mannschaft auf dem Vereinsfest weiter angeheizt. Auf die Dauerkarten mussten die Fans teilweise bis zu eine Stunde warten, was der traditionell guten Stimmung keinen Abbruch tat. Auch der Heimstart gegen den „Nachbarn“ vom USC Münster wird für die Anhänger gleich zu einem Höhepunkt. „Wir freuen uns auf die Spiele gegen Münster und Wiesbaden, weil hier auch immer sehr viele Gästefans in die jeweiligen Hallen kommen und somit eine ganz besondere Atmosphäre entsteht", sagt van Hintum.

Gerne erinnert sich die Trainerin an den letztjährigen Gewinn der Bronzemedaille, trotz der zu Beginn durchwachsenen Spielzeit. Die Maßgabe für diese Saison lautet: „Attraktiven Volleyball spielen“. Wegen des personellen Umbruchs „müssen wir die Entwicklung in den ersten Spielen abwarten, um dann zu sehen, was möglich sein wird“, so van Hintum. International wünschen sich die Aachenerinnen eine ähnliche Platzierung wie in der vergangenen Saison. Damit diese Ziele erreicht werden können, trainierte die Mannschaft zwar lange ohne ihre EM-Teilnehmerinnen, aber mit „viel Spielfreude und einem tollen Miteinander“.

„Die große Stärke ist die Ausgeglichenheit unseres Kaders“, sagt van Hintum über den mit Vanessa Agbortabi (Rote Raben Vilsbiburg), Emily Thater (Schwarz-Weiß Erfurt), Lynn Blenckers (Hermes Volley Oostende), Emilie Olimstad (Top Volley Norge), Polina Malik (Maccabi Haifa), Mareike Hindriksen (USC Münster) und Manon Bernard (Vandoeuvre Nancy Volley) umgebauten Kader. „Die Schwächen unserer Mannschaft“, sagt die Niederländerin mit einem Augenzwinkern, „müssen schon unsere Gegnerinnen selbst herausfinden.“

USC Münster

Es gäbe sicherlich leichtere Aufgaben zum Saisonstart als ein Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister. Beim USC Münster freut man sich dennoch auf den Auftakt gegen Allianz MTV Stuttgart (5. Oktober, 19:30 Uhr). „Wir fiebern dem Saisonstart bereits entgegen, auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt. Das Team und die Volleyball-Community in Münster freuen sich auf hochklassige Spiele und leidenschaftliche Ballwechsel,“ sagt Trainer Teun Buijs.

Bei den Themen Kampfgeist und Open-Hand-Technik sehen sich die Münsteraner bereits auf dem richtigen Weg. Wie aber die möglicherweise fehlende Erfahrung und die geringe Körpergröße ausgeglichen werden können, muss der Saisonverlauf zeigen.

USC-Münster.jpg Marie Schölzel klatscht zum Punktgewinn ab. (Foto: Verein)

Unter dem Schlachtruf „#oneteam“ und mit Baggertennis zum Start in die Trainingseinheit arbeiteten die Münsteranerinnen an ihren Zielen für die Saison. „Die Vorbereitung war bisher durchwachsen und herausfordernd, da wir durch das Fehlen dreier Spielerinnen keine optimalen Trainingsbedingungen hatten“, fasst die neue Kapitänin Barbara Wezorke die Anlaufphase zusammen.

Doreen Luther war jedoch von Beginn an dabei. Die 22-Jährige kommt vom ASV Senden aus der 3. Liga, bringt aus Sicht der USC-Verantwortlichen großes Potenzial mit und soll sich zunächst an die höhere Trainingsintensität anpassen. Personell änderte sich im Team und Trainerstab einiges. Für das Spielfeld wurden neben Luther und Wezorke (Dresdner SC), Sarah von Aalen (Sliedrecht Sport), Demi Korevaar (Sliedrecht Sport), Taylor Nelson (Slavia EU Bratislava) und Johanna Müller-Scheffsky (VC Offenburg) verpflichtet. Vom Spielfeld auf die Trainerbank wechselte Lisa Thomsen. Sie unterstützt nun Cheftrainer Buijs als Co-Trainerin.

VC Wiesbaden

„Es wird für uns kein leichtes Spiel in dieser Saison geben“, sagt der neue VCW-Trainer Christian Sossenheimer. Damit gibt er die Marschrichtung der Hessinnen für die neue Spielzeit vor. Die stark veränderte Mannschaft mit den Zugängen Lena Vedder (USC Münster), Julia Wenzel (NawaRo Straubing), Frauke Neuhaus (NawaRo Straubing), Lauren Plum (Vandoeuvre Nancy), Renate Bjerland (Førde VBK), Klára Vyklická (KP Brno) und Shannon Dugan (Oriveden Ponnistus) musste in der Vorbereitung und den Testspielen zusammenwachsen, entwickelte aber bereits eine positive Stimmung im Team. Auch in der Geschäftsstelle des VC Wiesbaden gibt es neues Personal vorzustellen: Ex-Spielerin Simona Kóšová wechselt in dieser Saison ins Management.

Ein offizielles Saisonziel rufen die Wiesbadenerinnen zunächst einmal nicht aus, doch der Wunsch ist groß, die neue Spielzeit wieder unter den besten acht Teams zu beenden. In der vergangenen Spielzeit konnte nach einer schwierigen Saison mit dem letzten Play-off-Platz der schönste Moment der Saison 2018/19 gefeiert werden.

vcw-dresden_2019-03-13_foto-detlef-gottwald_zK01_0121.jpg Gewonnen gegen den Dresdner SC - die Damen des VCW sind freudig überrascht. (Foto: Detlef Gottwald)

Der Start in die Bundesliga - auswärts gegen Straubing (05. Oktober, 19:30 Uhr) - wird von den Wiesbadenerinnen geradezu herbeigesehnt. Aber genauso wichtig ist es, vor den Heimfans eine gute Figur abzugeben – gemeinsam sollen dann wieder solch besondere Momente gefeiert werden, wie beim überraschend klaren 3:0-Sieg gegen den Dresdner SC in der Rückrunde der vergangenen Saison.

VfB Suhl LOTTO Thüringen

„Not done yet – war die einhellige Meinung vieler Spielerinnen nach der Saison 18/19“, bilanziert Pressesprecher Tim Berks die abgelaufene Spielzeit. Dem Motto „Wir sind noch nicht fertig“ hat sich der Großteil des Kaders verschrieben. Sieben Spielerinnen aus der vergangenen Saison bleiben in Suhl. Dadurch soll die Mannschaft von Automatismen untereinander auch in der aktuellen Spielzeit profitieren.

Auf dem Feld gehört „eine waschechte Suhlerin“ nun fest zum Erstligakader, wie Trainer Mateusz Zarczynski stolz zu Protokoll gibt. Zusätzlich zur gemeinten Sophie Tauchert stoßen Hester Jasper (VC Sneek), Victoria Foucher (Istres Provence Volley), Karis Watson (AVC Famalicão), Katerina Valková (PVK Olymp Praha) neu zur Mannschaft hinzu. „Unsere Vorbereitung lief sehr ordentlich, denn wir haben unter anderem den Deutschen, den Österreichischen und den Schweizer Meister geschlagen. Dennoch bleibt es ein hartes Stück Arbeit und die Vorbereitung bringt keine Ligapunkte“, fasst Berks zusammen.

Die Suhlerinnen sind heiß auf das erste Saisonspiel (5. Oktober, 19:00 Uhr bei den Roten Raben Vilsbiburg). „Wir wollen die Menschen in Suhl und der Region mit attraktivem Volleyball begeistern, viele Spiele gewinnen und endlich die Play-off-Teilnahme schaffen“, sagt Trainer Zarczynski. Zwei Partien stechen dabei aber besonders heraus: Die Derbys gegen Schwarz-Weiß Erfurt zählen für jeden Suhler Fan zu den außergewöhnlichen Spielen. „Gegen Erfurt ist bei uns Ausnahmezustand, wenn unsere Fans im Sonderzug anreisen oder die Stimmung zuhause noch elektrisierender ist als sonst“, erinnert sich Berks an die vergangene Saison.

Beim Blick auf die anderen Vereine der Bundesliga gilt für Tim Berks: „Wenn wir es schaffen, uns auf unser Spiel zu fokussieren, brauchen wir uns vor niemandem zu verstecken.“ Die Favoriten auf die Meisterschaft sind für ihn aber eindeutig: „Sportlich und finanziell gesehen Dresden, aber auch Schwerin und Stuttgart.“

NawaRo Straubing

Die Damen aus Niederbayern fiebern ihrem Saisonstart zuhause gegen den VC Wiesbaden (5. Oktober 2019, 19:30 Uhr) entgegen. Schon vom ersten Testspielwochenende an zeigten sich die Straubingerinnen laut Trainer Benedikt Frank: „sehr spielfähig“ und mit Energie für die erste Partie. Auch die Unterstützer aus der Region freuen sich auf den Bundesligaauftakt und schnupperten beim Fan-Training schon mal Hallenluft.

Spielerisch soll die zweite Bundesligasaison den erneuten Klassenerhalt als Ergebnis haben und begeisternde Spiele liefern - so wie im vergangenen Jahr gegen den Dresdner SC. „Dort konnten wir in einem denkwürdigen Spiel als Aufsteiger mit 3:2 gewinnen“, erinnert sich Coach Frank an einen „sensationellen Sieg“.

20190302_hs_nawaro_vilsbiburg_34.jpg Derbyzeit - die Straubingerinnen laufen gegen die Rote Raben aus Vilsbiburg ein. (Foto: Harry Schindler)

Mit den Neuzugängen Julia Schaefer (Allianz MTV Stuttgart), Tionna Williams (Wisconsin Badgers), Magdalena Gryka (SC Potsdam), Ragni Steen Knudsen (University of Rio Grande), Oda Løvø Steinsvåg (ToppVolley Norge) und Valbona Ismaili (eigene Jugend) versuchen die Straubingerinnen, die Balance zwischen jungen Spielerinnen mit großem Entwicklungspotenzial und der notwendigen Erfahrung zu halten. „Stärke und Schwäche zugleich ist die jugendliche Unbekümmertheit“, sagt Frank, der seinem Team aber schon in der Vorbereitung „großen Kampfgeist“ attestiert.

Vor allem gegen die Roten Raben aus Vilsbiburg wird dieser Kampfgeist gefordert sein. Das Niederbayern-Derby zählt für die Straubingerinnen ebenso zu den emotionalen Höhepunkten der Saison, wie das Pokal-Achtelfinale bei Meister Allianz MTV Stuttgart Anfang November.

Neben den spielerischen Leckerbissen auf dem Feld soll in dieser Saison auch im VIP-Raum kulinarisch gepunktet werden. „Wir stellen in unserem Volleyclub mit verschiedenen Top-Caterern an den Spieltagen die Vielfalt der Genussregion Straubing-Bogen dar“, erklärt Geschäftsführerin Ingrid Senft das neue vielfältige gastronomische Angebot, das unter dem Motto „Über den Tellerrand hinaus“ steht.

Schwarz-Weiß Erfurt

Der sportliche Klassenerhalt steht für Schwarz-Weiß Erfurt über allem. Mithilfe von Florian Völker und Rebekka Schneider, die als neues Trainergespann vom VC Offenburg nach Thüringen kamen sowie Neuzugängen aus Vilsbiburg, Dresden und Nordamerika soll dieses Ziel erreicht werden.

Jennifer Pettke (Vilsbiburg), Halli Amaro (Vilsbiburg II), Rica Maase (Dresdner SC), Mia Anna Stauß (VCO Dresden), Lindsay Flory (Lousiana State University) und Cassidy Pickrell (Volley Düdingen) sollen beim Projekt Klassenerhalt wichtige Rollen spielen. Ein weiterer Neuzugang kann vorerst nicht helfen: Libera Michelle Petter (Dresdner SC) fällt mit einem Mittelhandbruch zunächst aus. „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, auch wenn die schwere Verletzung von Michelle Petter die Stimmung ein wenig trübt“, sagt Trainer Völker.

SWE-SSC 18-19.jpg Pure Freude bei Clarisa Sagardia von Schwarz-Weiß Erfurt (Foto:Sebastian Schmidt)

Mit den Transfers für das Spielfeld gehen umfassende personelle Veränderungen in der Geschäftsstelle einher. Christian Beutler wurde als neuer Geschäftsführer angestellt und das Marketing-Team umstrukturiert. „Mit diesen tiefgreifenden Veränderungen abseits des Spielfelds wollen wir neue Akzente setzen, um den Volleyball-Standort Erfurt in der 1. Bundesliga der Frauen konkurrenzfähiger zu machen und dauerhaft zu etablieren“, erläutert SWE-Pressesprecher Stephan Siegl die Vision der Erfurter.

Dafür sind die Spiele gegen den Thüringer Rivalen aus Suhl wie gemacht. „Die Aufeinandertreffen mit dem VfB Suhl Lotto Thüringen sind wegen des Derbycharakters und der vollen Hallen für unsere Fans und die Mannschaft immer etwas Besonderes“, sagt Siegl. So wie in der vergangenen Saison, als Schwarz-Weiß auswärts im Thüringer Wald mit 3:0 den erste Sieg in einem Thüringenderby in der 1. Bundesliga überhaupt feiern durfte. Auf eine Wiederholung dieses Ergebnisses hofft Siegl in der neuen Saison: „Wenn wir im letzten Spiel der Hauptrunde zuhause gegen Suhl den sportlichen Klassenerhalt feiern dürfen, sind bei uns alle glücklich.“

Verfasst von VBL

Erschienen in Volleyball am 02. Oktober 2019

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